|
Auf dem erstaunlich gut bespielbaren Rasen der altehrwürdigen Schöpfwerk-Arena trafen sich 13 bestollte Kampfsportler zum allwöchentlichen Kräftemessen. Team B, bestehend aus Jungs, die Harry Wijnvoord für einen ehemaligen niederländischen Bondscoach und Schallplatten bestenfalls für Dämmschutz halten. Team A setzte sich aus antiken Recken zusammen, die es noch erlebt haben, dass ein Osterfeuer zu 95% aus Wohnzimmerschränken und in Karbolineum getränkten Jägerzäunen bestand.
Die Altvorderen hatten bei der vorhergegangenen Trainingseinheit fußballerisch ordentlich aufs Fressbett bekommen und zeigten nun von Beginn an, das sie nicht zum "Gruppenkuscheln" und "Bäume umarmen" in die altehrwürdige SchöpfwerkArena gekommen sind. Unter der Anleitung von Edi wurden mit sechs Mann zwei Viererketten vor dem eigenen Gehäuse installiert und vorne lungerte Arnoldinho rum, allzeit bereit, einen seiner gefürchteten Sprints anzusetzen. Es war schon reichlich Sand durch die Uhr gerieselt, als "uns Uwe" einen Ball humorlos auf das Tor des Gegners kachelte und der Anzeigentafel seine Jungfräulichkeit nahm. Jetzt hatten die Veteranen den Gang drin und zeigten, dass sie das Prinzip des entschleunigten Fußballspielens aus dem Eff-Eff beherrschen. Bis dato hatte Arnoldinho verzweifelt versucht, auf dem jetzt doch etwas tiefem Geläuf, nicht als Moorleiche zu enden, doch diesmal war er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und schraubte das Resultat mit einem Flachschuss auf 2:0. Das Verfallsdatum der Veranstaltung näherte sich unaufhaltsam, als "Garfunkel" Klaassen seine Farben doch noch einmal in Schlagweite brachte, doch die Altgesellen hatten jetzt Staudamm-Beton angerührt und versiegelten ihr Tor erfolgreich bis zum Abgesang. Wieder einmal bewahrheitete sich die alte Greetsieler Fischerweisheit "Auch alte Kutter fangen Granat" und wir möchten wetten, im Hause Kaliszewski gab es zumindest einen, der mit einem zufriedenen Lächeln ins Land der Träume segelte.
Nach der fetten Klatsche zum Jahresauftakt schlug das Imperium zurück und mit "der Rückkehr der Edi-Ritter" kam endlich wieder Leben in die Vereinigung der Friedhofsblonden. Edi, designierter Gesamtsieger 2014, flanierte vor Trainingsbeginn vor dem Kabinentrakt, mit einem "Cornetto-Nuss" im Mundwinkel und ausgestattet mit dem Selbstbewusstsein eines amerikanischen Flugzeugträgers. Die Jugendschar zeigte sich, ob des sicheren Auftreten des hiesigen Ölmagnaten, sichtlich beeindruckt und Edi ließ Taten folgen, indem er jetzt punktemäßig an der Spitze der Nahrungskette steht.
  Es sieht also so aus, als ob Hannos Projekt "Titelverteidigung" kein Spaziergang auf der Blumenwiese werden wird. Arnoldinho kullerten die Freudentränchen über die feisten Bäckchen. Feierlich und wahrscheinlich auch ohne fiese Hintergedanken, hatten seine Kameraden ihn nach dem Sieg zum "man of the match" (engl für "Mann aus dem Matsch", Anm. der Red.) gewählt. Wir finden, eine tolle Geste für jemanden, der fußballerisch sonst ein Schattendasein fristet.
Die Abteilung "Gebrechen" erstattete Bericht und so wurde man gewahr, dass Crocodile-Ede eine Wunde am Knie hat, die die Ausmaße des Aral-Sees, der zwischen Kasachstan und Usbekistan liegt, flächenmäßig fast erreicht. Trotzdem soll eine zeitnahe Rückkehr nicht gänzlich ausgeschlossen sein, erste Gehversuche sollen schon kommenden Montag stattfinden. Dagegen fällt Alfred länger aus, denn der Mann, der von A wie Asthma bis Z wie Zerrung, schon alle Krankheiten "durch" hat, hatte vor einigen Tagen ein Schlüsselbeinerlebnis und dabei ist so einiges zu Bruch gegangen. Ob das ehemalige Dorfoberhaupt diese Saison eine Schuhe noch einmal schnüren kann, ist als also mehr als fraglich.
Sonst gab es eigentlich nichts Weltbewegendes zu berichten, außer sie interessieren sich dafür, dass Edi, wenn es brennt auch gerne mal abgeht wie die Feuerwehr oder dass VolkerT jetzt ein Kundenkonto bei "Zalando" besitzt und geschrieen hat vor Glück, als der Postbote ihm seine neuen Treterchen im Gladbach-Design bis vor die Haustür brachte.
Erwähnt werden sollte vielleicht noch, dass die per Satellit ermittelte Laufleistung der Veteranengarde bei ca. 5 Kilometern lag, was die Gesamtlaufleistung der Profimannschaft des HSV in der Rückrunde entspricht.
Schalten sie auch nächste Woche ein, denn dann sind sie live dabei, wenn Edi ohne Sauerstoffmaske und im Alleingang den Tabellengipfel erklimmt!
|
